Marokko
DATUM : 24. Februar 2004 HERDZEIT : 02:27:47 GMT BREITE : 35.24 N LÄNGE : 3.96 W TIEFE : 1.7 km MAGNITUDE : MS = 6.5 (NEIC)
Am Dienstag den 24.02.2004 ereignete sich um 02:27 (GMT) an der Nordküste Marokkos ein schweres Erdbeben mit der Magnitude 6.5. Das Epizentrum lag etwa 15 km südwestlich der Stadt Al Hoceima, 295 km nordöstlich der marokkanischen Hauptstadt Rabat. Mehrere Dörfer im Epizentralgebiet wurden zerstört. 564 Tote und mehr als 300 Verletzte wurden bisher geborgen.
Der Erdbebenherd liegt auf der Grenze zwischen der afrikanischen und der eurasischen Kontinentalplatte. Durch die nordwestwärts gerichtete Bewegung von Afrika werden in der Kollisionszone Spannungen in der Erdkruste aufgebaut, die sich immer wieder in Erdbeben entladen.
Im folgenden Seismogrammbeispiel sind die Ankunftszeiten der Kompressionswelle auf den kurzperiodisch gefilterten Seismogrammen von ausgewählten Stationen des GRSN (German Regional Seismological Network) rot markiert. Diese Welle wurde an den deutschen Stationen etwa 4 bis 5 Minuten nach dem Erdbeben registriert. Aus der zeitlichen Differenz dieser sogenannten P-Einsätze kann die Richtung, aus der die seismischen Wellen kommen, und die Entfernung zum Ursprung der Wellen und damit das Epizentrum des Erdbebens ermittelt werden.
Das folgende Seismogrammbeispiel zeigt die Aufzeichnung der Erdbebenwellen, die an der Referenzstation GEC2 des GERESS-Arrays im Bayerischen Wald registriert wurden. Dargestellt sind die ungefilterten Seismogramme auf den drei Komponenten des Breitbandseismometers STS-2. Auf der Vertikalkomponente GEC2_z ist die Ankunftszeit der Kompressionswelle P rot markiert, während der Einsatz der Scherwelle S auf der Horizontalkomponente GEC2_e (Ost-West) grün markiert ist. Zeitlich folgen die Oberflächenwellen mit den größten Amplituden.