Italien
DATUM : 06. April 2009 HERDZEIT : 01:32:39 GMT BREITE : 42.33 N LÄNGE : 13.33 E TIEFE : 8 km MAGNITUDE : Mw = 6.3 (NEIC)

Letzte Modifikation: 23.04.2009

Am Montag den 06.04.2009 ereignete sich um 01:32 (GMT) in Zentralitalien nahe der Stadt L'Aquila ein schweres Erdbeben mit der Magnitude Mw = 6.3. Das Epizentrum lag etwa 70 km westlich der Stadt Pescara, 95 km nordöstlich der italienischen Hauptstadt Rom und wurde an beiden Orten noch verspürt. Mehrere tausend Gebäude in der Abruzzen-Region wurden zerstört. Das Erdbeben forderte knapp 300 Todesopfer. Etwa 1500 Personen wurden verletzt.
Im Folgenden sind die stärksten Nachbeben aufgelistet:
06. April 2009 02:27 GMT mit Magnitude mb = 4.2
06. April 2009 02:37 GMT mit Magnitude mb = 4.9
06. April 2009 03:56 GMT mit Magnitude mb = 4.4
06. April 2009 07:17 GMT mit Magnitude mb = 4.3
06. April 2009 21:56 GMT mit Magnitude mb = 4.1
06. April 2009 22:47 GMT mit Magnitude ML = 4.1
06. April 2009 23:15 GMT mit Magnitude mb = 4.9
07. April 2009 09:26 GMT mit Magnitude mb = 4.9
07. April 2009 17:47 GMT mit Magnitude Mw = 5.5
07. April 2009 21:34 GMT mit Magnitude mb = 4.6
08. April 2009 04:27 GMT mit Magnitude mb = 4.1
08. April 2009 22:56 GMT mit Magnitude mb = 4.1
09. April 2009 00:52 GMT mit Magnitude Mw = 5.3
09. April 2009 03:14 GMT mit Magnitude mb = 4.3
09. April 2009 04:32 GMT mit Magnitude mb = 4.2
09. April 2009 19:38 GMT mit Magnitude Mw = 5.2
10. April 2009 03:22 GMT mit Magnitude mb = 4.0
13. April 2009 21:14 GMT mit Magnitude mb = 4.9

Der Erdbebenherd liegt in dem Zentral-Apennin. In dieser Region herrschen komplexe tektonische Verhältnisse, welche Spannungen aufbauen, die sich immer wieder in Erdbeben entladen. Die Adriatische Mikroplatte wird von Ost nach West unter den Apennin subduziert, während gleichzeitig die Kollision der Afrikanischen mit der Eurasischen Platte stattfindet.

Karte von Italien mit Erdbeben seit 1960
Die Karte zeigt alle Erdbeben (rote Punkte) mit einer Magnitude größer als 4.0, die sich in und um Italien seit 1960 ereignet haben. Das Beben vom 06. April ist mit einem gelben Stern gekennzeichnet.

Im folgenden Seismogrammbeispiel sind die Ankunftszeiten der Kompressionswelle Pn auf den kurzperiodisch gefilterten Seismogrammen von ausgewählten Stationen des GRSN (German Regional Seismological Network) rot markiert. Diese Welle wurde an den deutschen Stationen etwa 90 bis 180 Sekunden nach dem Erdbeben registriert. Aus den Ankunftszeiten der sogenannten Pn-Einsätze kann das Epizentrum des Erdbebens ermittelt werden.

Seismogramme der GRSN-Stationen mit markierten Ankunftzeiten der Signale

Das folgende Seismogrammbeispiel zeigt die Aufzeichnung der Erdbebenwellen, die an der Referenzstation GEC2 des GERESS-Arrays im Bayerischen Wald registriert wurden. Dargestellt sind die Seismogramme (gefiltert von 0.05 Hz bis 3 Hz) auf den drei Komponenten des Breitbandseismometers STS-2. Auf der Vertikalkomponente GEC2_z ist die Ankunftszeit der Kompressionswelle Pn rot markiert, während der Einsatz der Scherwelle Sn auf der Horizontalkomponenten GEC2_e (Ost-West) und GEC2_n (Nord-Süd) grün markiert ist. Zeitlich folgen die Oberflächenwellen mit den größten Amplituden.

Seismogramme des GEC2-Stations mit markierten Ankunftzeiten der Signale

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