Gardasee, Italien
DATUM : 24. November 2004 HERDZEIT : 22:59:39 GMT BREITE : 45.66 N LÄNGE : 10.64 E TIEFE : 8 km (INGV, Rome) MAGNITUDE : mb = 5.3 (NEIC)

Stand: 25.11.2004

Bei einem Erdbeben der Stärke 5.3 nahe des Gardasees (Norditalien) sind am späten Abend des 24. November 2004 (22:59 UTC) nach Behördenangaben neun Menschen leicht verletzt und 125 Bewohner am Westufer des Sees obdachlos geworden (siehe untenstehende Karte). Das Erdbeben war in weiten Teilen Norditaliens von Genua bis Venedig verspürt worden. Auch in Österreich, in der Schweiz im Tessin sowie in der norditalienischen Metropole Mailand wurden die Erschütterungen wahrgenommen, ohne dass es jedoch zu Sachschäden kam.

In Italien kommt es aufgrund der geologischen Verhältnisse immer wieder zu Erdbeben. Das letzte grössere Schadenbeben in Italien ereignete sich im Jahr 2002 in der süditalienischen Stadt San Giuliano di Puglia, als beim Einsturz eines Schulgebäudes 30 Kinder in den Trümmern verschüttet wurden. Das letzte katastrophale Erdbeben in Norditalien erschütterte 1976 die östliche Region Friaul nördlich von Udine und forderte 965 Menschenleben.

Karte von Norditalien mit Epizenter östlich von Brescia

Karte Norditaliens mit dem Epizentrum des Erdbebens vom 24.11.2004 (gelber Stern). Die roten Punkte markieren die Epizentren der Erdbeben mit der Magnitude mb grösser 4.0 seit dem Jahr 1970.


Seismogramme der GRSN-Stationen mit markierten Ankunftzeiten der Erdbebensignale

Die Abbildung zeigt die nach wachsender Entfernung zum Epizentrum angeordneten Aufzeichnungen der Erdbebenstationen des Deutschen Seismologischen Regionalnetzes GRSN (German Regional Seismological Network). Dargestellt ist ein sechs minütiges Zeitfenster ab dem Beginn des Erdbebens. Die Einsatzzeiten verschiedener seismischer Wellen, die für die Lokalisierung und Stärkebestimmung verwendet wurden, sind jeweils farbig markiert. Die Namen der Stationen sind links (als Abkürzung) angegeben, die Entfernung zum Epizentrum ist jeweils rechts angegeben (in Kilometern).

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