Neues Erdbeben in Japan - BGR registriert Ereignis der Stärke 8.8
REGION: | Japan | DATUM: | 11.03.2011 | HERDZEIT: | 05:46:18 UTC | BREITE: | 38.32 N | LÄNGE: | 142.37 E | TIEFE: | 24 km | MAGNITUDE: | 8,8 (USGS) | |
Letzte Modifikation: 09. März 2011 11:30 MEZ
Innerhalb von zwei Tagen hat sich in Japan erneut ein sehr starkes Erdbeben ereignet.
Am 11. März 2011 um 05:46 UTC (06:46 MEZ) bebte die Erde vor der japanischen Küste
im Pazifischen Ozean, nur etwa 40 km südwestlich vom Epizentrum des Erdbebens
am 09.03.2011.
Mit einer Magnitude von 8.8 gehört das heutige Erdbeben zu den weltweit
zehn stärksten Beben, die jemals gemessen wurden. Es war etwa 300-mal stärker
als das Beben vor zwei Tagen, dessen Magnitude bei 7.2 lag und eine Nachbebenserie
mit mehreren hundert Ereignissen ausgelöst hatte. Davon hatten drei Ereignisse eine
Magnitude größer als 6.0. Ungewöhnlich ist, dass innerhalb einer Erdbebenserie das
stärkste Ereignis nicht am Anfang steht.

Abbildung 1: Epizentrum des Bebens der Stärke 8,8 vom 11. März 2011.
Das Beben konnte von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) an Erdbebenstationen in Deutschland detektiert und lokalisiert werden. Die ersten seismischen Signale des aktuellen Bebens erreichten die deutschen Stationen nach ca. 12 Minuten. Das Epizentrum des Bebens lag ca. 130 km von der Küstenstadt Sendai und 370 km nordöstlich von Tokio entfernt. Nach ersten Berichten löste das Beben einen Tsunami mit mehrere Meter hohen Flutwellen aus.

Abbildung 2: Beispiel eines Seismogramms des registrierten Bebens. Das Bild zeigt die Vertikalkomponente des Station GEC2 im bayerischen Wald.
Die Japanischen Inseln liegen auf dem sogenannten "Ring of Fire", der seismisch aktivsten
Zone der Erde, die den Pazifischen Ozean umgibt und aus seismisch aktiven Plattengrenzen
besteht. Das aktuelle Epizentrum des Bebens liegt in einer Subduktionszone, in der sich
die Pazifische Platte unter die Ochotskische Platte schiebt. Innerhalb der letzten
Jahrzehnte haben sich in dieser Region mehrfach stärkere Erdbeben ereignet. Das bisher
stärkste Beben in Japan im Dezember 1994 hatte eine Magnitude von 7.8.
Die BGR überwacht als nationaler seismologischer Dienst die Erdbebentätigkeit in Deutschland
und der Welt und betreibt zusammen mit geophysikalischen Forschungs- und Hochschuleinrichtungen
ein Netz von hochempfindlichen Erdbebenstationen.
Weitere Informationen: http://www.bgr.bund.de
Ansprechpartner: Gernot Hartmann, Tel. 0511-643-3227, E-Mail: Gernot.Hartmann@bgr.de