China: BGR registriert Erdbeben der Stärke 6.9
REGION: | Qinghai, China | DATUM: | 13.04.2010 | HERDZEIT: | 23:49:37 UTC | BREITE: | 33.27 N | LÄNGE: | 96.63 E | TIEFE: | 10 km (gesetzt) | MAGNITUDE: | 6.9 (USGS) | |
Letzte Modifikation: 14. April 2010
Am 13. April 2010 ereignete sich um 23:49 UTC (07:49 Ortszeit) ein Erdbeben der Magnitude 6.9 im Tibetischen Hochland im Süden der Provinz Qinghai. Nach ersten Pressemeldungen kamen dabei über 400 Menschen ums Leben, zahlreiche Häuser stürzten ein. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Zahl der Opfer noch erhöht. Die Karte zeigt das Epizentrum des Erdbebens sowie den Verlauf der tektonischen Plattengrenzen und die Erdbebenverteilung der letzten 20 Jahre (rot).

Abbildung 1: Lage des Erdbebens vom 13.04.2010
Das Erdbeben konnte von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
(BGR) an Erdbebenstationen in Deutschland detektiert und lokalisiert werden.
Das von der BGR bestimmte Epizentrum liegt ca. 375 km südöstlich der Stadt
Golmud im Tibetischen Hochland. Es liegt damit mehrere hundert Kilometer
westlich des verheerenden Bebens der Magnitude 7.9 vom 12.05.2008 in der
Provinz Sichuan.
Das tektonische Spannungsverhältnis in Südost-Asien ist, im größeren Rahmen
gesehen, von der nordwärts gerichteten Bewegung der Indischen gegen die
Eurasische Platte geprägt. Die Relativbewegung dieser beiden Platten beträgt
dabei ca. 50 Millimeter pro Jahr. Sie ist auch die Ursache für die
Herausbildung des Himalaya-Gebirges in den vergangenen 50 Millionen Jahren.
Spannungen werden dabei auch in den angrenzenden Randgebieten erzeugt.
So auch im östlichen Teil des Tibetischen Hochlandes, der Region des
aktuellen Erdbebens, in der sich die Spannungen an großen Blattverschiebungszonen
in Form von Erdbeben entladen. In der Regel beschränken sich die
Erdbeben auf eher flache Krustentiefen. Die ersten Wellen des aktuellen
Bebens erreichten die deutschen Stationen nach ca. 10 Minuten, aus ihnen
konnte von der BGR eine Magnitude von 6.9 bestimmt werden.
Bisher konnten an der BGR schon zahlreiche Nachbeben registriert werden.

Abbildung 2: Seismogramm des Erdbebens registriert an der deutschen Seismometerstation GEC2 im Bayerischen Wald.
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