Chile: BGR registriert Erdbeben der Stärke 8.4

REGION:Coquimbo, Chile
DATUM:16.09.2015
HERDZEIT:22:54:33 UTC
BREITE:31.57 S
LÄNGE:71.65 W
TIEFE:25 km
MAGNITUDE:Ms = 8.4 (BGR)

Letzte Modifikation: 17. September 2015 11:30 MEZ



Am 16. September 2015 ereignete sich um 22:54 UTC (17.09.2015 00:54 MESZ) ein Erdbeben der Magnitude 8,4 im Pazifischen Ozean vor der Küste Chiles in einer Tiefe von etwa 25 Kilometer (vgl. Karte). Nach ersten Pressemeldungen kamen dabei mehrere Menschen ums Leben, zahlreiche Mauern von Häusern stürzten ein, insbesondere in der Küstenstadt Illapel. Nach einer Tsunamiwarnung wurden etwa eine Million Menschen evakuiert.



Lage des Epizentrums

Abbildung 1: Lage des Epizentrums (gelber Punkt) nahe der Westküste Chiles. Die roten Punkte markieren ältere Erdbeben (der letzten 25 Jahre) entlang der Subduktionszone entlang der Westküste Südamerikas bzw. an der ostpazifischen Schwelle. (Quelle: BGR)

Das Erdbeben konnte von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) an Erdbebenstationen in Deutschland detektiert werden. Das Epizentrum liegt ca. 50 km von den Städten Coquimbo und Illapel entfernt vor der Westküste Chiles. Es liegt damit mehrere hundert Kilometer nördllich des stärksten jemals durch Seismographen registierten Erdbebens vom 22.05.1960 entlang der Küste Chiles, das eine Magnitude von 9,5 erreicht hatte. Die Herdtiefe des Bruchbeginns wurde auf 25 km festgelegt werden. Das Erdbeben liegt an einer der weltweit aktivsten Plattengrenzen.

In dieser sogenannten Subduktionszone schiebt sich die Pazifische Platte mit einer Geschwindigkeit von ca. 7 cm/Jahr unter Südamerika. Deshalb treten hier immer wieder sehr starke Erdbeben auf. Die ersten Wellen des aktuellen Bebens erreichten die deutschen Stationen nach gut 14 Minuten, aus ihnen konnte von der BGR eine Magnitude von 8,4 bestimmt werden.

Bisher konnten an der BGR schon zahlreiche Nachbeben registiert werden. Über die nächsten Monate ist mit weiteren Nachbeben zu rechnen.



Seismogramm der Breitbandstation GEC2

Abbildung 2: Aufzeichnung der Erdbebens an der Seismometerstation GEC2 im bayerischen Wald. Die breitbandige Registrierung zeigt neben den Raumwellen auch die Oberflächenwellen des Erdbebens, die meist die stärksten gemessenen Ausschläge darstellen.

Die Erdbebensignale des Bebens vor Chile trafen nach mehr als 14 Minuten an den in Deutschland betriebenen Seismometerstationen ein. Im gezeigten Falle der Stations GEC2 stellen die ersten, etwas schwachen Signale die Kompressionswellen (die sogenannten Primär- bzw. P-Wellen, im vorliegenden Fall Pdiff) dar. Danach folgen die Scherwellen (Sekundär- oder S-Wellen) und die Oberflächenwellen, die gewöhnlich mit den stärksten Amplituden im Seismogramm auftreten.

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