Türkei: BGR registriert Erdbeben der Stärke 7,3

REGION:ÖstlicheTürkei
DATUM:23.10.2011
HERDZEIT:10:41:21 UTC
BREITE:38,691 N
LÄNGE:43,497 O
TIEFE:~ 16 km
MAGNITUDE:Ms = 7,3 (USGS / NEIC)

Letzte Änderung: 10. November 2011 9:30: MESZ



Am 23. Oktober 2011 ereignete sich um 10:41 UTC (13:41 Uhr Ortszeit, 12:41 Uhr MESZ) ein Erdbeben der Magnitude 7,3 in der östlichen Türkei an der Grenze zum Iran. Es ereignete sich in der Nähe der Stadt Van mit einer Bevölkerung von etwa 370.000 Einwohnern. Nach ersten Pressemeldungen kamen dabei mindestens 600 Menschen ums Leben.

Dem Hauptbeben folgten viele Nachbeben mit Epizentren nahe der Stadt Van. Innerhalb einer Stunde nach dem Hauptbeben ereigneten sich allein drei Nachbeben mit Stärke der Magnitude 5 oder größer.

Weitere starke Nachbeben ereignete sich am 8. November um 22:05 UTC und am 9. November um 19:23 UTC mit jeweils einer Magnitude von 5,6. Die gesamte Nachbebentätigkeit ist in Abbildung 2 gezeigt. Es ist gut zu erkennen, dass die Erde um Van noch nicht wieder zur Ruhe gekommen ist.

Nach Pressemeldungen kamen bei dem letzten Nachbeben erneut mindestens 7 Menschen ums Leben. Zahlreiche Gebäude, die bei dem Haupterdbeben beschädigt wurden, stürzten ein.

Lage des Epizentrums

Abbildung 1: Epizentrumskarte des Bebens am 23.Oktober 2011 im Grenzgebiet Türkei / Iran.



Seismogramm einer GRSN-Stationen

Abbildung 2: Erdbeben in der Umgebung von Van seit dem 23. Oktober 2010. Die obere Graphik zeigt Magnitude und Zeitpunkt der Ereignisse. Die untere Graphik zeigt die Anzahl der Erdbeben pro Tag ab einer Magnitude von ca. 4 nach Angaben des USGS.

Die Erdbeben konnten von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) an den von ihr betriebenen Erdbebenstationen in Deutschland detektiert und aufgezeichnet werden. Ein Seismogrammbeispiel von einer deutschen Erdbebenmeßstation im Bayrischen Wald für das Hauptbeben vom 23. Oktober 2011 ist in Abbildung 3 gezeigt.

Die östliche Türkei und der Iran liegen an der Nahtstelle zwischen der Arabischen und der Eurasischen Kontinentalplatte. In Folge der Kollision dieser beiden Platten wird dieses Gebiet wiederholt von Erdbeben heimgesucht, wobei die letzten stärkeren Beben dieser Region bei Caldiran (M = 7,2 im Jahre 1976) und bei Ercis (M = 5,1 im Jahre 1977) auftraten.



Seismogramm einer GRSN-Stationen

Abbildung 3: Seismogramm des Erdbebens registriert an der Seismometerstation GEC2 im Bayerischen Wald.

Die Erdbebensignale treffen ca. 5 Minuten nach dem Auftreten des Erdbebens an den Erdbebenstationen in Deutschland ein. Der erste Ausschlag des gezeigten Seismogramms stellt die Kompressionswelle (die sogenannte P-Welle) dar. Darauf folgen die Scherwelle (S-Welle) und die Oberflächenwelle, die oftmals den stärksten Ausschlag des Seismogramms darstellt.

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